Verstopfungen in Abwasserrohren vermeiden

Wenn nach der Benutzung ein leichter Rückstau in der Spüle oder in der Badewanne entsteht, sollten Eigentümer schnell handeln. Manch eine Rohrverstopfung lässt sich abwenden, wenn sie im Anfangsstadium beachtet und behoben wird. Hausmittel sind auf jeden Fall einen Versuch wert.

„Oft reicht es, das Becken oder die Wanne mit einer großen Menge heißem Wasser zu füllen und dann den Stöpsel zu ziehen“, erläutert Andreas Braun vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima. „Bewährt ist auch Backpulver oder Haushaltessig. Beides lässt man einige Zeit einwirken und spült dann nach.“

Vor Rohrreinigungsgranulat hingegen warnt der Sanitärexperte nachdrücklich: „Diese Mittel sind nicht nur gesundheits- und umweltschädlich. Sie entwickeln außerdem hohe Temperaturen und können je nach Beschaffenheit ein Rohr sogar verätzen. Letzteres gilt übrigens auch für Essigessenz.“

Fließt das Wasser trotz der Hausmittel nur langsam ab, muss der Fachmann ran. Er wird als erstes zur Saugglocke, dann zu einer Hand- und in hartnäckigen Fällen zu einer Motorspirale greifen. Greifen all diese Maßnahmen nicht, hilft dann letztlich nur der Austausch der Rohrleitung. Damit es gar nicht erst so weit kommt, ist Vorbeugen das beste Konzept. Zum einen landet in manch einem Haushalt vieles in der Toilette, was dort nicht hingehört.

Das gilt zum Beispiel für Feuchttücher, Papierhandtücher, Binden und Tampons, die sich nicht oder nur schlecht im Wasser auflösen. Auch fettige Abwässer sind ein Problem. Werden beispielsweise Reste von Brat- und Kochfetten
in die Toilette gekippt und kühlt das Fett dann in den Rohren ab, so wird es hart und setzt sich ab“, warnt Andreas Braun. Zum anderen muss alles, was ordnungsgemäß mit dem Abwasser entsorgt wird, auch in endlicher Zeit durch die Rohre befördert werden. „Verstopfungen in den Abwasserleitungen werden häufig verursacht, wenn zu wenig Wasser durch die Rohre fließt, sodass WC-Papier in den waagerechten Leitungen nicht abtransportiert wird, sondern verklumpt“, erläutert der Experte. Jede Zapfstelle sollte deshalb spätestens alle drei Tage ausgiebig genutzt und der Leitungsinhalt damit ausgetauscht werden.

Bild von NoName_13 auf Pixabay

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